– 20. Mai 2022 –
In einem Zeitraum von 20 Jahren (2000 – 2019) hat sich das Einkommen der privaten Haushalte von 327 Mrd. EUR auf 725 Mrd. EUR erhöht. Die Zuwachsrate des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte ist von 1990 bis 2019 um 81% gestiegen, der Wert für das nominelle Brutto-Inlandprodukt erreicht + 95%. Die Einkommen der Unselbständigen haben sich um 90% verbessert, jene der Selbständigen um 96%.
Die Zunahme der Einkommen aus Vermögen hat sich in diesen 20 Jahren lediglich um 18% erhöht, dies wird auf zwei Gründe zurückgeführt, nämlich die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 sowie die rückläufigen Zinsen, und zwar von 5 Mrd. EUR auf 2.4 Mrd. EUR.
Innerhalb der Geldvermögensbildung haben die Einlagen die größte Bedeutung. Sie haben sich von 2000 – 2019 von 140 Mrd. EUR auf 269 Mrd. EUR fast verdoppelt, und auf sie entfallen rund zwei Fünftel der Geldvermögensbildung. Allerdings ist dieser Anteilswert von 43% (2000) auf 37% (2019) gesunken. Wenig verändert hat sich das Bausparvolumen, nämlich von 16 Mrd. EUR (2000) auf 20 Mrd. EUR (2019).
Hinsichtlich der Laufzeit der Anlagen zeigt sich eine Verzehnfachung der täglich fälligen Einlagen (von 17 Mio. auf 170 Mio. EUR), dagegen sind die gebundenen Einlagen um 20% gesunken.
Die Erträge aus Einlagen widerspiegeln die Verzinsung sehr deutlich, denn dieser Wert ist wohl von 4.2 Mrd. EUR (2000) auf 6.3 Mrd. EUR (2008) gestiegen, dann aber auf nur 500 Mio. EUR (2019) gesunken!
Bei den Wertpapieranlagen (dazu zählen Aktien, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate) ist in den beiden Dezennien ein Zuwachs von 63 Mrd. auf 122 Mrd. EUR festzuhalten, d. s. über 90%. Bei der Investmentzertifikation liegt der Vergleichswert bei 110% und bei den Aktien sogar bei 150%.
Im Jahr 2019 entfallen bei den Aktien (27 Mrd. EUR) über 10 Mrd. EUR auf in- und 17 Mrd. EUR auf ausländische Emittenten. Von diesen sind dem Euroraum 7 Mrd. EUR und dem Nicht-Euroraum 10 Mrd. EUR zuzurechnen.
Bei den Investmentzertifikaten zählen 2019 (66 Mrd. EUR) rund 46 Mrd. auf das Inland und 20 Mrd. EUR auf das Ausland, allerdings 19 Mrd. in Euro.
Im Bereich der Lebensversicherung zeigt sich eine Erhöhung der veranlagten Beträge von 35 Mrd. auf 83 Mrd. EUR, dies entspricht einem Plus von fast 140%. Darin kommt sicherlich die wachsende Bereitschaft zur Vorsorge für gewisse Schicksalsschläge im Leben der Menschen, vor allem für das Ausscheiden aus dem Berufsleben, zum Ausdruck.
Daher nehmen die Anlagen für die Pension, dazu zählen kapitalgedeckte Pensionsansprüche, bei den betrieblichen Vorsorgekassen zu.
Von 2000 bis 2019 hat sich das Volumen bei diesen beiden Institutionen von 21 Mrd. auf über 60 Mrd. EUR erhöht, das bedeutet ein Plus von über 180%!
Bei den sonstigen Anteilsrechten haben sich die Veranlagungen von 46 Mrd. (2000) auf 151 Mrd. EUR (2019) erhöht! 2019 entfallen 143 Mrd. EUR auf das Inland und davon 74 Mrd. oder 50% auf Privatstiftungen, deren Vermögenswerte vornehmlich private Haushalte besitzen. Sie werden zu 50% in Form von Beteiligungen gehalten, und zu 35% sind es Sachanlagen (Immobilien).
Diese Entwicklung zeigt, wie sehr veranlagungsfähige Mittel in zunehmendem Maße dem betrieblichen Bereich zur Verfügung gestellt worden sind, ein Faktum, das zu einem guten konjunkturellen Aufschwung und damit auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen beigetragen hat.
Auf das Bargeld entfallen 2019 rd. 24 Mrd. EUR (2000: 13 Mrd.). Bis 2010 zeigt sich eine Zunahme von lediglich knapp 30%, danach jeweils eine von über 40%.
Dies mag eine Auswirkung der Wirtschaftskrise 2008/2009 gewesen sein, möglicherweise aber auch der Wunsch nach mehr verfügbarem Geld in privaten Haushalten und damit zur größeren finanziellen Sicherheit.
Dr. Rene Haiden
April 2022
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